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CHEMTREC® feiert sein 50-jähriges Jubiläum

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August 11, 2021

KURZER HISTORISCHER HINTERGRUND:

CHEMTREC®, ursprünglich „Chemical Transportation Emergency Center“ genannt, wurde am 5. September 1971 von der Manufacturing Chemists‘ Association gegründet. In den vergangenen 50 Jahren war CHEMTREC rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche in Betrieb und versorgte Rettungskräfte mit Informationen zu Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Gefahrenstoffen.

Das Folgende ist ein Interview, das Erica Bernstein (Direktorin für Öffentlichkeitsarbeit und Sonderprogramme, CHEMTREC) mit Joe Milazzo (Direktor des Operations Center) geführt hat, der seit 33 Jahren bei CHEMTREC® arbeitet.

Joe Milazzo 2021

Joe Milazzo ist seit 1988 bei CHEMTREC tätig und übernahm im Januar 2007 die Leitung des Operations Centers. Er ist heute Leiter des Operations Centers und verantwortet dort die vollständige operative Überwachung und Aufsicht der CHEMTREC-Notfalldienste. Er hat zahlreiche Gefahrenstoff-Schulungen bei verschiedenen Chemieunternehmen absolviert, darunter eine der wenigen Schulungen mit scharfen Chemikalien. Im März 2002 fungierte er als CHEMTREC-Schulungskoordinator. Dort konzipierte er betriebliche und unternehmensspezifische Schulungen und unterstützte den Betriebsleiter bei seinen täglichen Aufgaben. Er absolvierte 2007 den Kurs „Manager für Kommunikationszentren“ der International Academies of Emergency Dispatch und diente Veteran der US-Küstenwache.

Was hat Sie dazu bewogen, für CHEMTREC zu arbeiten?

JM: Es war eine Mischung aus der Mission von CHEMTREC und ehrlich gesagt dem Geld. Nach fünf Jahren Dienst bei der US-Küstenwache im National Response Center war ich ein eifriger 23-Jähriger, der sich dem beeindruckenden professionellen Team von CHEMTREC anschließen wollte, zu dem viele Vietnamkriegsveteranen gehörten.

Was ist die größte Veränderung, die Sie bei CHEMTREC beobachtet haben?

JM: Die Technologie war eine der größten Veränderungen für die Einsatzzentrale. Als ich anfing, hatten wir weder Internet, noch Handys oder E-Mail. Faxen war damals umständlich und erschwerte den Informationsaustausch. Wir wurden oft über die Notrufnummer 9-1-1 an die Ersthelfer vor Ort weitergeleitet, was eine effektive Kommunikation unglaublich erschwerte. Ich erinnere mich an einen Einsatz wegen einer mit Wasser reagierenden Chemikalie. Ich hörte, wie sie sagten, die Leitung sei leer, und ich wiederholte immer wieder: „Es reagiert mit Wasser, es reagiert mit Wasser!“ Ich war so erleichtert, als ich endlich die Entscheidung hörte, den Einsatz einzustellen. Zum Glück kam die Nachricht an, sonst hätte es eine Dampfexplosion gegeben. Die Kommunikation hat sich durch Mobiltelefone deutlich verbessert, sodass die CHEMTREC-Einsatzzentrale nun direkt mit den Einsatzkräften vor Ort verbunden ist. Außerdem hat das Internet dazu beigetragen, den Informationszugang für Rettungskräfte zu verbessern.

Welcher war der außergewöhnlichste Anruf, den Sie im Operation Center bearbeitet haben?

JM: Ich habe in den letzten 33 Jahren definitiv viele interessante Anrufe entgegengenommen, und es ist schwer, einen besonders einzigartigen Anruf herauszupicken, daher möchte ich mich an einige erinnern. Einmal in einem Zoo hatten sie das Betongehege der Tiere beschichtet, und etwas von der Beschichtung war auf das Fell des Orang-Utans gelangt. Das Tier hatte keine Schmerzen – es störte es nur. CHEMTREC konnte den Tierarzt mit der Firma in Verbindung bringen, die die Beschichtung hergestellt hatte.

Wenn Sie an größere Vorfälle in den USA zurückdenken, werden Sie feststellen, dass CHEMTREC während dieser Zeit Anrufe erhalten hat. Nach dem Bombenanschlag in Oklahoma City 1995 suchten Hunde den Tatort ab und wurden auf eine starke Chemikalie aufmerksam. Da der Produktname auf dem Etikett stand, konnten wir die Einsatzkräfte vor Ort mit dem Hersteller in Verbindung bringen. 2001, wenige Tage nach den Anschlägen vom 11. September, erhielten wir einen Anruf bezüglich einer Chemikalie im Keller eines der eingestürzten Türme. Die Einsatzkräfte fragten, ob sich die Chemikalie zersetze. Dies war ein weiteres Beispiel dafür, wie CHEMTREC den Hersteller mit den Einsatzkräften in Verbindung brachte. Auch während der Anthrax-Vorfälle 2001 nahm CHEMTREC Anrufe entgegen; und 2003, als sich die Katastrophe der Raumfähre Columbia ereignete, riefen die Einsatzkräfte CHEMTREC an.

Wie hat sich die Einsatzzentrale in den letzten 50 Jahren verändert?

JM: Zu den größten Veränderungen im Operations Center gehören neben der Technologie die Art der Anrufe und die Personalaufstockung. Anfangs erhielt CHEMTREC hauptsächlich Anrufe von Rettungskräften und Transportunternehmen. Mittlerweile haben sich unsere Dienstleistungen und die Art der Anrufe auf weitere Branchen ausgeweitet. 1971 beschäftigte das Operations Center sechs Mitarbeiter, heute sind es 24.

Was war der Schlüssel zum Erfolg von CHEMTREC?

JM: Der Erfolg von CHEMTREC basiert auf seinen Mitarbeitern und Partnerschaften. Die Mitarbeiter von CHEMTREC engagieren sich engagiert für unsere Mission und kümmern sich wirklich um ihre Arbeit.

Die Mitglieder des American Chemistry Council und unsere Industriepartner haben sich im Notfall als äußerst hilfsbereite und wertvolle Partner erwiesen und den Gemeinden und Ersthelfern geholfen. Unsere Partnerschaft mit den Ersthelfern war ebenfalls entscheidend für unseren Erfolg. Unser Service steht ihnen seit dem ersten Tag rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung, unabhängig von der Dauer eines Vorfalls. CHEMTREC war für die Einsatzkräfte vor Ort erreichbar.

Worauf freuen Sie sich in der Zukunft von CHEMTREC am meisten?

JM: Ich freue mich besonders über die neue Mitarbeitergeneration bei CHEMTREC. Dank unserer innovativen und engagierten Mitarbeiter sehe ich einen anhaltenden Erfolg für CHEMTREC. Es war großartig, die neuen Ideen, Dienstleistungen und Programme zu sehen, die wir für unsere Kunden und Ersthelfer etablieren konnten. Ich habe mich auch sehr über die Entwicklung gefreut, die von der Bearbeitung von Notfalleinsätzen zu einer proaktiveren Nutzung von CHEMTREC durch unsere Kunden zur Prävention von Vorfällen geführt hat. Seit ich im Operations Center arbeite, konnte ich auch einen Rückgang der Anzahl wichtiger Veröffentlichungen beobachten. In den letzten 33 Jahren haben wir die Berichterstattung verbessert und Verpackung, Transport und Prozesse optimiert – daher ist es wichtig, dass wir uns alle einen Moment Zeit nehmen, um zu erkennen, dass unser Handeln funktioniert! Ich freue mich darauf, noch viele Jahre mit unseren Partnern an kontinuierlichen Verbesserungen zu arbeiten, gemeinsam zu schulen und einen 24/7-Service anzubieten. Ich sehe eine rosige Zukunft für uns alle.

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